Überblick

Bürgerbeteiligung 2.0 - Serious Games und Social Media als IT-gestützte Anreizsysteme für die "Piraten-Generation" am Beispiel "Konversionsflächen der Stadt Darmstadt"

 

Bürgerbeteiligung ist nicht nur ein Mode-Trend. Bürgerbeteiligung ist eine Notwendigkeit des politischen Prozesses. Die Diskussionen um Stuttgart 21 oder die neue Landebahn des Frankfurter Flughafens zeigen deutlich, welche Folgen es hat, wenn Bürger sich nicht angemessen einbezogen fühlen. Partizipationsmöglichkeiten im Internet bekommen dabei eine wachsende Bedeutung.

Die „Generation Facebook“ – oder auch „Piraten-Generation“ ist ein Ausdruck dieser grundlegenden gesellschaftlichen Veränderung. Selbstdarstellung, Kommunikation und Identitätsbildung finden in zunehmendem Maße in virtuellen Räumen (Communities) statt. Der Weg aus der Welt der Jugendlichen – mit den Neuen Medien aufgewachsenen „Digital Natives“ in die Welt der Erwachsenen ist durch die Sozialisation in diesen virtuellen Communities geprägt . Dieser Tatsache stellt sich auch die öffentliche Verwaltung, wenn es um die schwierige Aufgabe geht, die heterogenen Welten der Jugendlichen und der öffentlichen Verwaltung in Berührung zu bringen.

Die junge Generation soll in ihren virtuellen Welten abgeholt werden und durch den Einsatz von Neuen Medien, Serious Games und Social Media zur Bürgerbeteiligung motiviert werden. Dieser Ansatz soll anhand einer konkreten Fallstudie prototypisch umgesetzt und im realen Umfeld validiert werden.

Das Ziel des Projektes ist es, durch die prototypische Erprobung anhand eines realen, greifbaren Fallbeispiels signifikante Aussagen über quantitative und qualitative Effekte der Einbeziehung von Jugendlichen in Planungsprozesse der Stadtverwaltung zu erreichen.

 Sogenannte „Sandbox-Spiele“ wie Minecraft ermöglichen es, komplexe Inhalte kollaborativ zu erstellen. Die Spieler können sich dort alleine oder in Teams kreativ betätigen und so beispielsweise einen Entwurf für einen Skaterpark erstellen. Dieser kann anschließend im Spiel von anderen Teilnehmern/Spielern in der 3D-Welt besichtigt werden. Es ist dabei nicht nur möglich diesen über den eingebauten Chat zu kommentieren; vielmehr können etwaige Verbesserungsvorschläge sofort am Objekt ausprobiert werden.

Die gesammelten Eindrücke, Ergebnisse und Prozess-Informationen im Umgang mit der prototypisch implementierten IT-Plattform werden analysiert und ausgewertet. Darauf basierend werden Handlungsempfehlungen für den nachhaltigen Einsatz der Plattform und der darunter liegenden Konzepte im städteplanerischen Beteiligungsprozess der Wissenschaftsstadt Darmstadt abgeleitet